Nacht der Wissenschaft
Vorträge
Raum W4 1-162
18:00 - 18:30 Uhr
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Geschwisterbeziehungen - eine historische soziologische und kulturvergleichende Analyse
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18:45 - 19:15 Uhr
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Singen und Tanzen - eine Frage des Hormoncocktails?
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19:30 - 20:00 Uhr
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Ricercare in Uno - eine musikalischräumliche Betrachtung der Ontologie
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20:15 - 20:45 Uhr
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Dance-Moves von der Straße über Youtube in die Welt
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21:00 - 21:30 Uhr
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Woody Guthrie - Liedermacher, Poet, Ikone Amerikas
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Geschwisterbeziehungen – eine historische, soziologische und kulturvergleichende Analyse Prof. Dr. Dr. h. c. Rosemarie Nave-Herz, Institut für Sozialwissenschaften
Kulturvergleichende Analysen von Gesellschaften zeigen, dass sehr unterschiedlich definiert wird, wer als „Geschwister“ gilt. Im historischen Rückblick soll gezeigt werden, wie sich Geschwisterbeziehungen in unserem Kulturbereich in ihrer Zusammensetzung und Bedeutung sowie in ihrer Rechtslage verändert haben. Aber auch die psychologische und soziale Bedeutung von Geschwistern für den lebenslangen Sozialisationsprozess wird thematisiert. Zudem geht es um die Alltagsvorstellung über „egoistische“ und bedauernswerte Einzelkindern, also diejenigen, die ohne Geschwister aufwachsen.
18.00 Uhr, Raum W4 1-162, Vortrag (30 Minuten)
Singen und Tanzen – eine Frage des Hormoncocktails?
Prof. Dr. Gunter Kreutz, Institut für Musik
Was geschieht im Körper von Sängerinnen und Sängern oder Tänzerinnen und Tänzern? Die ehrliche Antwort lautet: Wir wissen fast nichts darüber. Untersuchungen unter professionellen Tänzern und Sängern weisen auf eine gewisse Verletzungsanfälligkeit hin, von Ermüdungsbrüchen bis zu Stimmbandknoten. Viel günstiger ist die Prognose bei Laien: Singen und Tanzen als Freizeitbeschäftigung scheint nicht nur das Leben subjektiv schöner und eher reicher an positiven Erfahrungen zu machen. Ihre Wirkungen beeinflussen, wie wir experimentell zeigen können, in hohem Maße Immun- und Stresssysteme des Körpers. Folgerungen über die Bedeutung musikalischer Bildung und Musikkultur für viele Lebensbereiche liegen auf der Hand.
18.45, Raum W4 1-162, Vortrag (30 Minuten)
Räumliche Wahrnehmung von Musik
Martin Kowalewski, Institut für Musik
Vorgestellt wird eine neue Sichtweise auf die räumliche Wahrnehmung von Musik. Angewandt werden viele Klangbeispiele aus dem Werk „Ricercare in Uno“ („Auf der Suche nach dem Einen“) von Stephan Niculescu. Im Blickwinkel der Gestalttheorie erleben die Gäste eine musikalische Reise durch die Philosophie Heraklits.
19.30 Uhr, Raum W4 1-162, Vortrag (30 Minuten)
Dance-Moves von der Straße über YouTube in die Welt
Stefanie Alisch, Institut für Musik
1975 wurde das südwestafrikanische Angola mit der Hauptstadt Luanda unabhängig. Der damit einsetzende Bürgerkrieg führte zu großen Migrationsbewegungen innerhalb des Landes. Seit Ende des Bürgerkrieges 2002 erfährt Angola als eines der rohstoffreichsten Länder Afrikas einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Während Luanda inzwischen als teuerste Stadt der Welt gilt, fehlt es in den Musseques, den Armenvierteln, an der Grundversorgung mit Nahrung, Wasser, Strom, Bildung und Gesundheitseinrichtungen. In diesem Spannungsfeld pulsiert seit ca. 1990 der Kuduro, eine populäre Tanz- und Musikkultur.
20.15, Raum W4 1-162, Vortrag (30 Minuten)
Woody Guthrie – Liedermacher, Poet, Ikone Amerikas
Martin Butler, Institut für Anglistik / Amerikanistik
Der amerikanische Folksänger Woody Guthrie nimmt in der Tradition des politischen Liedes eine zentrale Rolle ein. Szenegrößen wie Bob Dylan oder Bruce Springsteen orientier(t)en sich an seinem Oeuvre und inszenieren sich als Nachfolger einer zum Mythos gewordenen Ikone politischer Gegenkultur. Seine Hymne „This Land is Your Land“ gehört längst zum Standardrepertoire amerikanischer Folklore und ist weit über die Grenzen der Vereinigten Staaten bekannt. Der Vortrag gibt einen Einblick in das Leben und Werk Guthries und erläutert anhand einer Reihe von Hörproben aus seinen Songs über die Große Depression der 1930er Jahre die lyrischen, musikalischen und performativen Strategien, mit denen der Liedermacher die sozialen, politischen, und ökonomischen Mißstände dieser Zeit so wirkungsvoll kommentierte.
21.00 Uhr, Raum W4 1-162, Vortrag (30 Minuten)